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Die Grafik dieser Seite entspricht den Tafeln, die im Hain-Park platziert sind. Die in kursiv dagestellten Textabschnitte sind Abschriften von diesen Hain-Pulten. Mit "Klick" auf das Bild vergrößert es sich.

Das Bootshaus.

Der Traum vom "deutschen Henley".

Bamberg hatte seit 1884 einen Ruderclub, 1905 kam der Ruderverein hinzu und 1909 der Regattaverein. Der linke Lauf der Regnitz war geschützt, die Wellenbildung gering - einziges Manko blieben die Krümmungen des Flusses. Bamberg habe das Zeug, ein "deutsches Henley" zu werden, hieß es 1909. Im englischen Städtchen Henley waren 1908 die olympischen Ruderrennen ausgetragen worden. Olympia - das war der Maßstab für die Bamberger Planer. Das ehrgeizige Vorhaben fand mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs jedoch ein jähes Ende.

Lange Zeit hatten die Bamberger Ruderer nur eine Hütte für ihre Boote besessen. 1914 bekamen sie endlich die Baugenehmigung für ein Bootshaus. Den Entwurf im Schweizer Stil lieferte der Berliner Architekt Wilhelm Rettig. König Ludwig III. soll das Vorhaben persönlich unterstützt haben.

Gasthaus mit Wirtsgarten.

Als Heimstätte der Bamberger Rudergesellschaft ist den Bambergern und seinen Gästen das "Bootshaus" der Begriff für Gastlichkeit am Fluss. Der einladende Biergarten ist in der entsprechenden Saison willkommener Anlaufpunkt für Hain-Spaziergänger und -Radelfahrer.

Und zudem ist das Restaurant passender Treffpunkt für Vortragsveranstaltungen des Bürgerparkvereins.

Zuvor hatte an dieser Stelle das Badehaus gestanden.

"Salubritati": Das Badehaus.

1816 von Ferdinand von Hohenhausen entworfen, war das Badehaus ein seltener Bau der Revolutionsarchitektur: Der radikale Stil verzichtete weitgehend auf Dekor und Schmuck, um 1800 galt er als ideale Bauform für Volksgärten. "Salubritati" - auch die Inschrift war programmatisch: Dem Wohlbefinden bezog sich nicht nur auf das Wasser, sondern auf den gesamten Hain als Ort der Erholung und Naturerfahrung. Nach Abbruch des Badehauses wurden Sphingen und Giebel beim Bau der Musikmuschel wiederverwendet.

 

Sebastian Scharnagel - Staatliche Bibliothek Bamberg

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