Der Mühlwörthwald und spätere Hainpark aus der Sicht eines gebürtigen Bambergers Anno 1792.
Ausgewählt, bearbeitet und kommentiert von Prof. i. R. Dr. Wilfried Krings, Bamberg.
Nachtrag zu den „Hainbroschüren“ der Stadt Bamberg:
"Der Bamberger Hain. Parkpflegewerk". Geschichte, Denkmalpflege und Naturschutz, 2004.
"Natur und Kunst vereint". Der Bürgerpark Bamberger Hain und sein Botanischer Garten, 2022.
Der hier zitierte Bamberger Protagonist:
„Probst, Georg, geb. zu Bamberg, Sohn eines Rothgerbers, [geb. ? ] , unterrichtet in der Theologie und Arzneywissenschaft, war mehrere Jahre Hofmeister im von Häfnerischen Hause dahier, begab sich im Herbste 1791 nach Wien, wo er das medizinische Doctorat erhielt. Nach vielen traurigen Schicksalen wurde er Sekretär des substituirten [d. h. durch jemand Anderen ersetzten] obersten Feldarztes Adam Schmidt1, dann Gränz-Regimentsarzt in Ungarn, endlich 1805 wieder nach Wien gerufen, und starb [1805] als Regimentsarzt nach einem Sturze vom Pferd zu Brünn an der Seite unseres Dr. [Thomas] Schwarzott, nachdem beyde noch eine Stunde vor ihrem Tode in einem heftigen theoretischen Streite sich einander genähert hatten.“
Textwiedergabe "Probst" - Auszug:
"Von der Stadt aus führt über den Mühlwehrd, dicht an dem grössern Arme des Flusses hin, der Weg nach einem kleinen Eichwäldchen, welches seiner Annehmlichkeit nach mit einem Garten wetteifern kann. Meinen Freunden und mir ist es ein englischer Garten. Parallel mit dem Flusse schlängelt sich ein Fußweg und links neben diesem eine schöne Wand von Buchen- und Haselnußgesträuche hin, rechts gleitet das Aug über den glatten Wasserspiegel, in welchem sich das Grün der Ufer sanft abmalet, weg, bis hin, wo die Aussicht durch eine Krümmung des Ufers begränzt wird. Im Walde selbst ragen die hundertjährigen Eichen über ihre Kinder, und jüngere Buchbäume empor, so wie unsere Vorväter aus den Zeiten des Tacitus über uns hervorragen würden, wenn sie in unsere Versammlungen träten. Das dichte Gebüsch, mit welchem dieser natürliche Lustgarten allenthalben durchwachsen ist, wird von hundert durchkreuzenden Fußwegen durchschnitten...."
Auszug aus "Georg Probst: Topographie der Fürst-Bischöfl. Residenzstadt Bamberg."
In: Journal von und für Deutschland 9. Jg. 1792, 3. Stück, S. 191-263, hier S. 227.
Vollständige Textwiedergabe, Quellennachweis plus Kommentierung von Prof. i. R. Dr. Wilfried Krings hier per "Klick".
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