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Botschafter des Frühlings: Lerchensporn & Co.

19.03.2021

Auffällig in dieser Zeit ist der Blütenteppich allemal und alle Jahre im Luisenhain. Bevor die Bäume ihr Laub entwickeln, erscheinen Pflanzen mit ihren eigenen Lebensrhythmus: Die Frühblüher. Dominierend dabei der Lerchensporn.

Nicht nur für das Auge etwas Besonderes, vielmehr im Frühjahr als Nahrungsquelle relevant für Fluginsekten: Der Lerchensporn (Corydalis). Als Frühblüher breitet er sich wie ein großer Teppich über die Jahrzehnte - insbesondere im Luisenhain - zwischen den Laubgehölzen aus.-  Eine seltene botanische Eigenart im Hainpark ist die verträgliche Nachbarschaft von drei Arten des Lerchensporns: cava (hohler L.), solida (gefingerter L), intermdia (mittlerer L).

Frühblüher sind Pflanzen mit bodennahem Austrieb, die früh im Jahr ihren Wuchs starten, ihre gesamte Entwickung von der Entfaltung der Blätter und Blüten bis zur Fruchtbildung schnell durchlaufen und auch früh wieder welken. Wenn die Bäume voll belaubt sind, ziehen sich die Pflanzen zurück. In der Laubstreu und der obersten Bodenschicht kommt es bei temperiertem Lichteinfall zu einer raschen Erwärmung, das die frühe Austreibung begünstigt. Alle Frühblüher haben unterirdische Speicherorgane, in der sie im Laufe des Sommers Nährstoffe einlagern. Die mit dem Lerchensporn im Hainpark vergesellschaftetem Bärlauch (Allium ursinum), Scharbockskraut (Ficaria verna), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Märzenbecher (Leucojum vernum) und Wald-Goldstern (Gagea lutea) finden hier den notwendigen nährstoffreichen, feuchten Boden.

Die Blüten des Lerchensporns können fliederfarbend oder weiß sein, wobei an einer Pflanze nur eine Farbe vorkommt. Der Name "Lerchensporn" bezieht sich auf die gespornte Blüte, die Ähnlichkeit mit dem Federschopf der Haubenlerche haben soll. "Hohler" Lerchensporn weist auf die hohle unterirdische Sprossknolle hin, die mit zunehmendem Alter hohl wird. Die Knolle des gefingerten Lerchensporn ist dagegen massiv.Der Bamberger hat diese Pflanzengattung mit einer speziellen Benamung geehrt: Das "Haingögerla" - "Gögerla" steht für "kleiner Gockel". Reminiszenz: In dem einen oder anderen urigen Bamberger Gasthaus steht auf der Speisekarte "Gögerla". Das ist dann aber auch tatsächlich ein schmackhaftes Hähnchen!

 


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